Zermatt, das Bergdorf mit Weltruf, hatte ein herrlich verstaubtes Museum, das dem Publikumsgeschmack nicht mehr entsprochen hat. Ein leerstehender Kubus unter dem Boden, ideal gelegen zwischen Kirche und dem Hotel Zermatterhof, bot die seltene Gelegenheit für ein neu zu gestaltendes Ortsmuseum. Wir entwarfen dafür eine fiktive Erzählung, in der das alte Zermatt aus der Phase des Übergangs vom Bergdorf zum Tourismusort die Hauptrolle spielt. Entstanden ist ein Dorfmuseum, das radikal anders funktioniert: Die Museumsbesuchenden befinden sich auf einer archäologischen Baustelle. Einzelne Häuser sind schon ganz ausgegraben, andere nur halb. Jedes der 14 Häuser steht für einen Bereich der regionalen Geschichte. Mittelpunkt ist der Dorfplatz. Hier steht die Kirche, das Pfarrhaus, ein erstes Museum mit Originalgegenständen der Erstbesteigung des Matterhorns, das Bergführerhaus, das erste Hotel etc. Eine Gasse führt in den alten Kern mit Bauernhäusern und Ställen. Höhepunkt des Museums ist die Matterhorn-Show mit dem wandlungsfähigen und multimedialen Matterhorn.