Ganz wie die Mutter, dem Vater aus dem Gesicht geschnitten oder die Übernahme eines Familienunternehmens in zwölfter Generation – Erben passiert selten ganz freiwillig und betrifft uns früher oder später alle. Die Ausstellung HILFE, ICH ERBE! zeigt, wie das, was uns in die Wiege gelegt wird, unser Leben prägt: als Geschenk, Bürde oder beides zugleich. Direkt am Eingang erhalten die Besuchenden eine Weste, die sie individuell mit Begriffen bestücken können, die zu ihrem persönlichen Erbe passen. Mit über 250 Zitaten, Fakten und Anekdoten lädt der Rundgang dazu ein, die eigene Verbindung zum Erben zu erkunden. Porträts von Menschen, die erzählen, was sie geerbt haben – zum Beispiel einen künstlerischen Nachlass, ein Trauma, Schulden oder eine Krankheit – öffnen die Augen für die Vielfalt dieses Themas. Was erbe ich von wem? Wie prägt mich mein Erbe? Und vor allem: Was mache ich damit? Mit Fragen wie diesen bietet die Ausstellung Inspiration zur Auseinandersetzung mit den eigenen Wurzeln. Sie schafft Raum für Reflexion und eröffnet neue Perspektiven auf ein Thema, das oft unterschätzt oder sogar beiseite geschoben wird. Kinder zwischen fünf und zehn Jahren können die Ausstellung über eigene Audiospur selbständig entdecken. HILFE, ICH ERBE! macht deutlich: Erben ist mehr als ein finanzielles oder genetisches Vermächtnis. Es ist eine Reise in die Vergangenheit, die Fragen der Gegenwart klären und uns inspirieren kann, die Zukunft aktiv zu gestalten.